Fenster restaurieren mit System

Sollingglas entwickelt technische Verglasungslösung für die Speicherstadt Hamburg

Beschreibung des Objekts

Fenster restaurieren mit System - Speicherstadt Hamburg
Die Speicherstadt Hamburg gilt als größter historischer Lagerhauskomplex weltweit. Die seit 1991 unter Denkmalschutz stehenden Gebäude gehören seit 2015 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Block L in der Speicherstadt in Hamburg wurde in der Zeit von 1887 – 1888 von dem Architekten Georg Thielen erbaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Speicher durch einen Bombentreffer teilweise beschädigt. 1957 wurden die zerstörten Teile des Gebäudes wieder errichtet.

Im Zeitraum von 2019 bis 2021 wurde der Block L renoviert. Grund für die Renovierung war die geplante Umnutzung der ehemaligen Speichergebäude, in dessen Rahmen die Gebäude zu Wohn- und Nutzflächen umgebaut wurden. Ziel war es sowohl Wohnraum zu schaffen als auch kleine Geschäfte anzusiedeln.

Im Rahmen dieser Renovierung wurden auch die Fenster restauriert.

Ausgangslage und Anforderungen

Sollingglas erhielt den Auftrag eine Lösung für die Fenster im Block L zu entwickeln, mit dem Fokus auf Funktion und Langlebigkeit, inklusive einer Wärmeschutzverglasung. Der Wärmeschutz sollte so hoch wie möglich und die Scheiben so dünn wie möglich sein. Die historischen Fensterrahmen aus Eisen, sollten erhalten bleiben.

Eine entscheidende Rolle in Bezug auf die Funktion und Langlebigkeit der Fenster, nahm hier die Verträglichkeit aller Systembestandteile ein.

Weitere Anforderungen für den Baubericht:

  • Digitalisierung der einzelnen Scheiben
  • Dokumentation des Scheiben-Aufbaus und der verwendeten Materialien

Fenster restaurieren mit System – die Umsetzung

Um die Materialverträglichkeit aller Systembestandteile sicherzustellen, entwickelte Sollingglas eine Systemlösung.

Dazu führte das Unternehmen gemeinsam mit kompetenten Partnern, unterschiedliche Tests durch und überprüfte den Haftungsaufbau zwischen den Systemkomponenten. Eine Klimalagerung des aufgearbeiteten Rahmenmaterials soll die Systembeständigkeit langfristig sicherstellen.

Überprüfung des Haftungs-aufbaus zwischen den Systemkomponenten und der Klimalagerung des Rahmenmaterials

Überprüfung des Haftungsaufbaus zwischen den Systemkomponenten und
der Klimalagerung des Rahmenmaterials

Zum Schutz und Erhalt der Eisenrahmen, wurden diese zunächst gereinigt und im Anschluss durch eine Fachfirma grundiert und lackiert.

Im Abwägungsprozess, ob das historische Einfachglas erhalten oder ausgetauscht werden soll, hat man sich für einen Austausch entschieden. Das historische Einfachglas wurde durch dünnes Wärmeschutz-Isolierglas mit einem Ug-Wert <  2 W/m2K ersetzt.

Das Isolierglas wurde direkt mit den Eisenrahmen verklebt. Aus optischen Gründen und zum UV-Schutz für den Randverbund erhielten die Isolierglas-Elemente eine Randpassivierung.

Der historische Fensterkitt – bestehend aus Leinöl und Kreide – wurde durch einen modernen Kleber ersetzt. Hierbei war wichtig, dass die Lackierung des Rahmens mit dem Randverbundmaterial der Isolierglasscheibe, dem Klebstoff und der auf der Scheibe befindlichen Randpassivierung verträglich ist.


Insgesamt hat Sollingglas knapp 1.400 Isolierglas-Scheiben für dieses Objekt gefertigt.

Fast alle Glasscheiben im Objekt sind Skizzengläser, welche im Vorfeld schabloniert, digitalisiert, individuell produziert und am Bau den einzelnen Fenstern zugordnet wurden.


Fenster restaurieren mit System - Fertig montiertes Fenster nach der Restaurierung

Fertig montiertes Fenster
nach der Restaurierung

Fenster restaurieren mit System - Typisches Isolierglas mit Randausschnitt

Typisches Isolierglas
mit Randausschnitt

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