Restaurierung | Speicherstadt Hamburg Block M
Sollingglas entwickelt technische Verglasungslösung für die ehemalige Maschinenzentralstation
Beschreibung des Objekts
Die ehemalige Maschinenzentralstation wurde im Zuge des ersten Bauabschnitts der Speicherstadt Hamburg in den 1880er Jahren erbaut und gehört seit 2015 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Ursprünglich als Teil der eigenständigen Energieversorgung der Speicherstadt konzipiert, erlitt das Gebäude im Laufe der Zeit erhebliche Schäden und wurde im zweiten Weltkrieg durch eine Fliegerbombe zu einem großen Teil zerstört.
80 Jahre nach der Zerstörung wird die Maschinenzentralstation in einem einzigartigen Bauprojekt saniert, wiederaufgebaut und um einen Neubau ergänzt.
Ausgangslage und Anforderungen
Sollingglas erhielt den Auftrag eine Systemlösung für die Fenster des Block M (28 und 29) zu entwickeln.
Ziel der Verglasungslösung: das historische Erscheinungsbild mit modernen Anforderungen an Wärme- und Schallschutz zu kombinieren. Dabei waren für die Nord- und Südseite der Gebäude spezifische Anforderungen gestellt. Die historischen Stahlfenster der Maschinenzentralstation sollen erhalten und die optische und funktionale Integrität der Gebäude bewahrt werden.
Eine entscheidende Rolle in Bezug auf die Funktion und Langlebigkeit der Fenster, nimmt die Verträglichkeit aller Systembestandteile ein.
Weitere Anforderungen für den Baubericht:
– Digitalisierung der einzelnen Scheiben
– Dokumentation des Scheiben-Aufbaus und der verwendeten Materialien
Umsetzung
Entwicklung einer Systemlösung
Wie bereits im Rahmen der Restaurierung im Speicherblock L, konzipierte Sollingglas auch für die Maschinenzentralstation eine umfassende Systemlösung.
Diese beinhaltete unter anderem die Planung und das Verkleben der Glaselemente in die bestehenden Stahlrahmen. Durch die Systementwicklung konnte eine optimale Integration der Scheiben und eine langfristige Beständigkeit gewährleistet werden.
Die Entscheidung für verklebte Isolierglaselemente in den historischen Stahlrahmen sorgt für hohe Stabilität und Langlebigkeit.
Materialien und Ausrichtung
Die speziellen Anforderungen an Schall- und Sonnenschutz erforderten eine sorgfältige Auswahl der Glasmaterialien.
Die Anforderungen setzte Sollingglas wie folgt um:
- Nordseite (Fleet Seite): Historisches Glas mit einer Wärmeschutzbeschichtung und unterschiedlichen Schallschutzanwendungen auf den einzelnen Etagen.
Für den Schallschutz wurde in Teilen eine Konstruktion aus 2×2 mm Glas mit Schallschutzfolie eingesetzt.
- Südseite (Straßenseite): Historisches Sonnenschutzglas sowie unterschiedliche Schallschutzanwendungen, die den Anforderungen an die Gebäudeausrichtung gerecht werden.
Aus optischen Gründen und zum UV-Schutz für den Randverbund, erhielten die Isolierglas-Elemente eine Randpassivierung.
Mit der Anpassung der Verglasung an die unterschiedlichen Seiten des Gebäudes, konnten sowohl die historischen Anforderungen als auch die modernen Standards an Wärme- und Schallschutz erfüllt werden.
Der historische Fensterkitt – bestehend aus Leinöl und Kreide – wurde durch einen modernen Kleber ersetzt. Hierbei war wichtig, dass die Lackierung des Rahmens mit dem Randverbundmaterial der Isolierglasscheibe, dem Klebstoff und der auf der Scheibe befindlichen Randpassivierung verträglich ist.
Details
Standort: Hamburg, Speicherstadt
Bauherr: HHLA Hamburger Hafen- und Logistik AG
Architekt: BIWERMAU Gesellschaft von Architekten mbH
Entwicklung und Herstellung der Verglasungslösung:
SOLLINGGLAS Bau- und Veredelungs GmbH & Co. KG
Einbau der Verglasung: Behn Glaser + Tischler GmbH
Fertig montiertes Fenster
zur Fleet Seite
Typisches Isolierglas
mit Randausschnitt
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